Ein Erfahrungsbericht
Dieses Jahr konnte ich endlich mit nach Scharbeutz fahren und das Sommercamp selber erleben. Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich und die Woche hat meine Erwartungen mehr als übertroffen. Sicherlich waren einige Einheiten anstrengender als andere und manchmal stieß ich an meine Grenzen, aber die Dynamik und der Zusammenhalt der Gruppe haben einem immer geholfen, weiter zu machen. Es ist beeindruckend, wie gut eine Handvoll von Menschen, die sich nicht unbedingt gut kennen, miteinander auskommen können und sich gegenseitig stützen, wenn sie der Sport Gongkwon Yusul verbindet. Ich habe mich hier so wohl gefühlt, als ob ich mit allen schon seit Jahren hier in Scharbeutz gewesen wäre. Es fühlte sich wie eine Familie an und mir ist deutlich geworden, dass ich zu jedem gehen kann, falls ich ein Problem haben sollte. Dieses Gefühl ist selten und benötigt im sonstigen Alltag einige Zeit, bis es sich entwickelt. Umso beeindruckender ist es, dass sich dieses Gefühl innerhalb von wenigen Tagen entwickelt hat.
Doch abseits von dem ganzen Drumherum, dem Wohlbefinden und der Freizeit mit dem Rest der Gruppe, möchte ich auch noch etwas zu dem Training schreiben. Das Joggen morgens war schon ziemlich hart. Obwohl ich joggen gar nicht gerne mag, hat es nur hier Spaß gemacht, mit der Gruppe den Sonneaufgang zu genießen und zusammen die ersten Tropfen Schweiß zu vergießen. Die morgendlichen Trainingseinheiten waren sehr angenehm und für die körperliche Verfassung passend. Am besten haben mir das Training im Wasser, am Strand und das Training am Nachmittag gefallen. Das Pratzentraining hat sehr viel Spaß gemacht und einem aufgezeigt, welche Kombinationen möglich sind. Auch der Wettkampf am Ende des Camps hat mir gut gefallen. Zu Beginn war ich sehr unsicher und war von der Idee nicht sehr begeistert. Doch im Nachhinein habe ich eine neue Situation erfahren, in der ich die Möglichkeit hatte, herauszufinden, wie ich in einer Wettkampfsituation reagieren und was ich anwenden kann, von dem, was wir bis jetzt gelernt haben.
Insgesamt kann ich keine Kritik am Sommercamp äßern. Es hat mir alles so unglaublich gut gefallen und es war durch und durch organisiert, wofür ich mich an dieser Stelle bedanken möchte.
Generell habe ich einen riesen Respekt davor, was hier geschaffen wurde und dass so viel Energie und Kraft in die Etablierung von Gongkwon Yusul gesteckt werden. Ich bin stolz, ein Teil davon zu sein, und gleichzeitig dankbar so etwas Großartiges mitzuerleben.
Außerdem merke ich, dass mir Gongkwon Yusul und die in diesem Kampfsport gewonnene Familie gut tun. Nach jedem Training fühlte ich mich so gut und fahre mit guter Laune nach Hause, auch wenn ich einen schlechten Tag hatte. Danach erscheinen die alltäglichen Probleme leichter und im jeden Fall lösbar. Was ich damit sagen möchte, ist, dass Gongkwon Yusul für mich eine Bereicherung ist, die ich in Zukunft gerne weiter ausführen möchte und nicht mehr missen möchte.
Ich bin begeistert, wie viel Herzblut ihr in diesen Kampfsport steckt und den Teilnehmern das Gefühl gebt, ein Teil von dem großen Ganzen zu sein. Es ist toll, was ihr geschafft habt und ich würde mich freuen, wenn ich irgendwann die Möglichkeit habe, einen kleinen Teil von dem zurückzugeben, was ihr in den Aufbau von Gongkwon Yusul in Deutschland hineingesteckt habt. Ich freue mich auf die Zukunft mit euch und auf viele weitere schöne Monate!
Hoshin! B.Am vergangenen Samstag fand ein Gongkwon Yusul Seminar in Memmingen, Bayern, statt, das ich als der Direktor des Deutschen Hauptquartiers leitete. Das Seminar war außerordentlich erfolgreich durch die lebhafte Teilnahme aller Mitwirkenden und Teilnehmer, die den Trainingsraum vollständig füllten. Einge Instruktoren und Schüler aus dem Deutschen Hauptquartier in Münster reisten erfreulicherweise trotz der großen Entfernung von ca. 630 km zusammen an.
Am Sonntag hatten die Memminger Schüler die Graduierungsprüfung. Es war fantastisch zu sehen, wie leidenschaftlich alle Prüflinge ihre Leistungen zeigten. Alle aus Münster angereisten Schüler vom Deutschen HQ fuhren nicht nach dem Seminar nach Hause, sondern kamen zur Prüfung, feuerten die Memminger Prüflinge an, halfen ihnen gerne bei der Technik- u. Freikampfprüfung. Sie alle fühlten sich glücklich, weil sie miteinander helfen konnten.
Die Schule in Memmingen, deren Leiter Matthias Merkle ist, eröffnete sich vor kurzem neu, fand aber schnell außerordentlich gute Resonanz und entwickelt sich daher kräftig. Angenehme und sehr herzlich eingerichtete Innenbereiche und außerordentlich freundliche Schüler sind bemerkenswert. Der Schulleiter, Merkle Gwanjangnim, folgt der Richtlinie der International Gongkwon Yusul Association und dem Deutschen Gongkwon Yusul Hauptquartier vertrauensvoll. Er lehrt seinen immer wieder sich vermehrenden Schülern die Idee und Philosophie von Gongkwon Yusul korrekt und überzeugend. Es lag bereits von Anfang an deshalb nahe, warum er Erfolg haben muss. Sein Erfolg ist sein Verdienst. Es erstaunt selbstverständlich kaum, dass der Schulleiter und all seine Schüler mit ihrem Leben glücklich sind.
Es besteht nicht der geringste Zweifel, dass diese Memminger Schule mit ihrem Leiter Merkle Gwanjangnim ein Vorbild für die anderen Instruktoren sein wird.
Ho Shin!
Die Eröffnungsfeier unseres Deutschen u. Europäischen Gongkwon Yusul Hauptquartiers war unglaublich erfolgreich. Die eingeladenen Gäste, Gongkwon Yusul Lernende, Sabeomnim, Mitbürgerinnen und Mitbürger und die Besucher aus fernen, anderen Städten waren gekommen, um uns zu gratulieren und sich über Gongkwon Yusul informieren. Insgesamt waren die Besucher während der zweistündigen Eröffnungsfeier rund 130 Personen. Wir haben so viel Geschenke bekommen, dass wir keinen Platz mehr hatten, sie hinzustellen. Die Nachrichten mit Glückwünschen waren ebenfalls so zahlreich, dass es nicht mehr möglich war, zu zählen. Als wir die Gongkwon Yusul Vorführung gemacht hatten, konnten ca. 1/3 der Besucher nicht mehr in den Raum (Dojang) eintreten und deshalb die Demonstration nur draußen übers Fenster zuschauen. Unter donnerndem Applaus wackelte das Gebäude selbst. Noch einmal möchten wir uns ganz herzlich bei allen Gästen, Besuchern und Gongkwon Yusul Schülern für ihre guten Wünsche bedanken. Hoshin!
Deutsches Gongkwon Yusul Hauptquartier
Kampfkunst-Akademie Yun
Toppheideweg 13
48161 Münster
Tel. (0251) 5349 7229
– Simona Koch (Weißgurtträgerin) –
Nachdem ich in diesem Sommersemester zum ersten Mal den Hochschulsport-Kurs des Gongkwon Yusul besucht hatte, habe ich mich entschlossen, am Sommercamp teilzunehmen. Ich dachte, dass es eine gute Gelegenheit wäre, in meinen Sommerferien von dem Lernen für die Uni etwas Abstand zu nehmen, neue Leute kennen zu lernen und vor allem viel Sport zu machen.
Während meines Aufenthaltes in Scharbeutz stand natürlich der Sport im Vordergrund, aber vor allem ging es uns auch um die Gemeinschaft. Gongkwon Yusul ist ein Sport, den man nur miteinander praktizieren kann. Dass darauf großen Wert gelegt wird, zeigt sich in jeder Trainingseinheit und wir hatten davon üblicherweise gleich 3 jeden Tag. Schon das morgendliche Laufen wurde fast im Gleichschritt absolviert. Es war mir eine Freude, mir vorzustellen, wie ungewöhnlich dieser Anblick für Außenstehende sein muss, wie wir da in aller Frühe in unseren schwarzen Anzügen, geschlossen über den Strand marschieren. Aus unserer Perspektive stärkt schon dieses Auftreten das Gefühl der Einheit.
Auch das Mattenaufbauen und –abbauen für jede einzelne Trainingseinheit ist eine klare Gemeinschaftsaufgabe. Jeder packt mit an und mit den Tagen läuft das dann auf einmal wie geschmiert, ohne, dass groß darüber geredet oder überlegt werden muss. Der Ablauf sitzt einfach.
Während des Trainings findet man sich dann für Partnerübungen zusammen. Das ist zum einen dann ein gemeinsames Lernen neuer Techniken, ein Profitieren von den Erfahrungen der höher Graduierten und wenn es gut läuft, kann man auch als Weißgurt, also Anfänger, seinem Partner etwas erklären oder zeigen. Über diese Momente, in denen man merkt, dass man gerade einem anderen helfen konnte, hab ich mich immer sehr gefreut. Jeder kann dabei seine Stärken einbringen. Und gerade auch weiter fortgeschrittene Gegner waren mir immer bestens willkommen, da sie einem behutsam zeigen konnten, wo man noch an sich arbeiten müsste. Bei allen Übungen steht im Vordergrund, dass keinem der Beteiligten etwas passiert – wir waren da auch erfolgreich, denn größere Verletzungen sind ausgeblieben – und trotzdem werfen wir uns auf die Matten, hebeln, schlagen und treten, wie es sich für Kampfkünstler gehört. Das macht unfassbar viel Spaß. Jederzeit wird der respektvolle Umgang miteinander betont und das Wissen, dass wir einander vertrauen können, war ein schönes Gefühl.
Man lernt seine Mitstreiter natürlich schnell besser kennen, wenn man zusammen trainiert, gemeinsam Zimmer bewohnt sowie immer in großer Runde zum Essen zusammen kommt. Da wurden auch die Pausen selten alleine verbracht – es sei denn, man wollte mal seine Ruhe. Die Jugendherberge hatte einen netten Garten, in der eine Slackline gespannt war, die wir regelmäßig erobert und damit gleich noch unser Gleichgewicht gestärkt haben. Oder wir haben am Strand Volleyball gespielt oder die Tischtennisplatten unsicher gemacht. So sah die Pausengestaltung nach meinen Vorzügen aus. Wer es etwas ruhiger wollte hat sich aber auch einfach mal ein bisschen erholt, war Eis essen, hat Schach gespielt oder Postkarten geschrieben.
Die Jugendherberge hat ihr Bestes gegeben, uns alle trotz des einen oder anderen Sonderwunsches jeden Tag satt zu bekommen. Das haben wir uns nach Belieben noch durch eigene Einkäufe am Rand ergänzt. Damit bei dem doch anstrengenden Training auch jeder fit blieb, wurde untereinander immer gut auf ausreichend Wasser- und Energiezufuhr geachtet. Da wurde dann auch mal der Müsliriegel geteilt und ein Bananenvorrat angelegt. Hier ein großes Dankeschön an diejenigen, die sich regelmäßig um die Aufstockung der Getränke- und Snackvorräte gekümmert haben.
Wir hatten alle die Chance, unser Können zu verbessern, an uns zu arbeiten, haben viel über Gongkwon Yusul, einander, uns selber gelernt und sind bereichert aus der anstrengenden Woche in Scharbeutz nach Münster zurückgekehrt - mit einem starken Gemeinschaftsgefühl.
Ich finde es immer schön, andere Menschen kennen zu lernen. Ich mache gerne Sport und somit war das Gongkwon Yusul Sommercamp für mich ein perfekter Urlaub. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, daran teil zu nehmen, es hat mir mehr gebracht als ich erwartet hätte und ich freue mich darauf, im weiteren Hochschulsport-Programm die anderen wieder zu sehen und mit ihnen weiter an unseren Fähigkeiten zu arbeiten. Das nächste Gongkwon Yusul Sommercamp wird kommen und dann bin ich hoffentlich wieder dabei.
Ein besonderer Dank gilt dem AStA Sportreferat, die uns auch zum dritten Mal für das Sommercamp die nötigen Reisemittel zur Verfügung gestellt haben. Auch möchte ich mich im Namen aller Teilnehmer hochachtungsvoll bei der Organisation (Obmann Hung Chinh Daniel Phan und Geschäftsführerin Frau Mi-Ae Cho) sowie der Leitung (Meister Dong-Hyeon Yun) des Sommercamps unsere Anerkennung aussprechen.
Hoshin!